Dienstag, 11. September 2012

Unspektakuläres (I)

Vor kurzem beschrieb ich meine Trinkerkarriere als weitestgehend unspektakulär – nun, so ganz stimmt das natürlich nicht. 30 Jahre schwerer Alkoholmissbrauch hinterlassen zwangsläufig die eine oder andere Geschichte, die man halt so kennt von den Besoffenen. Ich werde mal die eine oder andere zum Besten geben, um allen Lesern und auch mir selbst mal wieder vor Augen zu führen, was Alkohol so aus Menschen machen kann. Das wird sicherlich teilweise lustig, aber es ist mir auch ein durchaus ernstes Anliegen. Ich beginne da mal an der Stelle, wo es auch bei mir mutmaßlich mit dem Alkohol begonnen hat. Ich erinnere mich nämlich interessanterweise an meinen ersten Vollrausch – da war ich nicht ganz vier Jahre alt. Doch doch! Richtig gelesen – vier!

Das war natürlich mehr oder weniger ein Unfall – aber auch der mangelnden Sensibilität meiner Eltern und anderer Verwandte und "Freunde" der Familie gegenüber dem Alkoholkonsum von Kindern geschuldet. Anlass zu meinem ersten Besäufnis gab die Hochzeit meiner ältesten Schwester. Ich weiß nicht genau, wann das war und ich kann leider auch niemanden fragen, der es genau wissen müsste, aber Mitte 1966 dürfte gut hinkommen. Die Feier war nicht besonders spektakulär, die beiden Familien hatten gar nicht genug Geld um eine große Feier auszurichten. Aus Erzählungen weiß ich, dass wohl ca. 20 Gäste da waren. Die Trauung war nur standesamtlich und im Anschluss feierten wir wohl in der Wohnung der Schwiegereltern. Als Begrüßungsgetränk gab es Erdbeerbowle und die war letztlich auch mein Verderben. Ich weiß noch, dass ich zur Belustigung der Gäste über die Tische gekrabbelt bin und den Leuten die Erdbeeren aus der Bowle stibitzte. Da war natürlich der Alkohol gut eingezogen und es dauerte nicht lange, bis ich betrunken war und sich auch darüber die Gäste amüsierten. Ich nehme an, dass Amüsement nahm ein jähes Ende als ich anfing mich zu übergeben. Nun, die nächste und letzte Erinnerung an diesen Tag ist, dass ich nackt in der Badewanne saß und nicht aufhören konnte zu kotzen und mir unglaublich elend war. Ich glaube meine kleinere Schwester betüddelte mich und versuchte mich irgendwie sauber zu bekommen. An mehr kann ich mich nicht erinnern.

Ich denke mal, diese Erfahrung hat mich doch lange von weiteren Experimenten mit Alkohol abgehalten. Die nächste Erfahrung die ich mit dem Zeug erinnere, fand dann wohl gut 8-9 Jahre später statt.

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