Freitag, 17. August 2012

Man soll die Bahn…

…nicht vor der Abfahrt loben!

Vorgestern hat es da mal richtig gehakt: 72 Minuten ungeplanter Stillstand im Hauptbahnhof. Leute im Gleis zwischen Bergedorf und Aumühle. Exakt eine Woche davor das Gleiche – da waren es aber keine Leute, sondern Kinder – woran auch immer die Bahn da den Unterschied festmacht.

Gibt es da irgendwo in der Pampa zwischen Aumühle und Bergedorf vielleicht einen verschrobenen Verein der "Eisenbahnfreunde Lauenburger Land" oder Ähnliches, deren Mitglieder allwöchentlich zur Messung der Schienenstärke ins Gleisbett ziehen?

Kinder / Jugendliche können das eigentlich nicht sein. Der heutigen Jugend geht doch die Faszination ob des schienengebundenen Nahverkehrs nicht so weit in Mark und Bein, dass sie aufhören würden irgendwo cool abzuhängen und stattdessen einen beschwerlichen Marsch in die Gleisanlagen in Angriff nehmen?

Lebensmüde? Wenn das, dann sind es Stümper – wie das richtig gemacht wird, hat ein berühmter Torwart vorgemacht. Nacht, Nebel und schwarze Kleidung sind da Stichworte – um 17:33 bei strahlendem Sonnenschein wird das nichts.

Was passiert eigentlich den Kollegen, wenn sie denn aufgegriffen werden? Und wieso wird da überhaupt ein derartiges Gewese drum herum gemacht? Ich habe als Kind regelmäßig in der Nähe viel befahrener Bahnstrecken gespielt – wegen uns wurde kein Zug im Bahnhof festgehalten. Die Bahn hat wahrscheinlich regelmäßig vorgedruckte Beileidskarten mit beiliegender Rechnung für Reinigungsarbeiten verschickt –das wahr es dann aber auch!

Na ja – heutzutage muss die Bahn wohl damit rechnen, dass sie wegen Körperverletzung verklagt wird, weil sich irgend so ein grenzdebiles Gör durch den Luftzug eines vorbeifahrenden Regionalzuges eine Erkältung geholt hat. Da lässt sie dann lieber den Zug im Bahnhof stehen und geschätzte 500 Reisende verplempern über eine Stunde und eine erkleckliche Anzahl bekommt die Anschlusszüge nicht und hängt nochmals ein paar Stunden dran.

Nun – auch auf der Autobahn kann man ungeplant aufgehalten werden, weil einige Zeitgenossen der Meinung sind, ihre eingebeulte Stoßstange und die zerkratzte Anhängerkupplung dürfen auf keinen Fall auch nur einen Zentimeter von der "Unfallstelle" entfernt werden, bis das Spurensicherungsteam der örtlichen Kriminalpolizei akribisch alle Spuren nach CSI-Vorschrift gesichert hat. So bleiben dann die Rostlauben auf der linken Spur mit eingeschaltetem Warnblinker stehen bis sich endlich ein Lastwagenfahrer ein Herz nimmt und ungebremst in das Stauende fährt und jetzt endlich ein richtiger Unfall vorhanden ist, der den Stau rechtfertigt.

Da lobe ich mir doch die australischen Roadtrains – die werden mit entsprechenden Räumschilden ausgestattet und halten wegen ein paar Schafen, Kängurus oder Ureinwohnern auf der Fahrbahn nicht an.

In diesem Sinne wünscht der Kroepel gute Fahrt!

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