Freitag, 10. August 2012

Aus sicherer Entfernung…

Gut angefangen hatte das Jahr nun wirklich, der weitere Verlauf war dann aber doch nicht wirklich berauschend. Aber ich schrieb es schon im vorherigen Beitrag: Aus der Entfernung betrachtet, werden die Dinge kleiner, unscheinbarer und unbedeutender. Was im Augenblick des Erlebens noch unerträglich erschien, ist mit Abstand betrachtet, dann doch nicht mehr so schlimm gewesen und hatte auch nicht die befürchteten schlimmen Auswirkungen.

4 Monate lief im neuen Job eigentlich alles ganz gut - dann am 25.04.2012 wurde ich nach der Mittagspause zu einem Gespräch mit meinem Chef und der Perso-Tante gebeten. Ich ahnte nichts Böses doch der erste Satz war dann gleich der Hammer: „Nun Herr Kroepel, ich glaube nicht, dass unsere Zusammenarbeit Früchte tragen wird und kündige Ihnen hiermit fristgemäß in der Probezeit. Ihr AV endet zum 31.05.2012 – Sie werden ab sofort freigestellt. Bitte geben Sie umgehend die Sachen ab, die der Firma gehören und verlassen Sie dann das Firmengelände.“

!!!???!!!

Sprachlosigkeit meinerseits – ich war wie vom Blitz getroffen. Nichts, aber auch rein gar nichts hatte im Vorfeld auf irgendwelche Missstimmungen oder ähnliches hingedeutet – im Gegenteil: Am Tag davor hatte ich eine turnusmäßige Besprechung mit dem Chef über den Lauf meiner Probezeit: Alles in Ordnung – alles Palletti! Ich habe dann auch mehrfach versucht nachzufragen, aber keinerlei Auskunft bekommen: „Es ist so Herr Kroepel – nehmen Sie es so - wir sind zu keinerlei Begründung verpflichtet!“ Basta – Aus!

Das war ein ziemlicher Hieb und ich weiß bis heute nicht, was ich falsch gemacht haben könnte oder woher die Differenzen kamen, die zu dieser Kündigung führten. Gerüchteweise habe ich von einem Ex-Kollegen gehört, dass mein Chef ziemlichen Druck aus der Zentrale in Amerika bekommen hat, weil er mich ohne Absprache mit dem amerikanischen CIO eingestellt hat. Wenn der Kollege mich deswegen über die Klinge hat springen lassen, bin ich im Nachhinein doch froh, dass ich so erfahren durfte, dass er keinen Arsch in der Hose hat :-)

Nun, jedenfalls war ich doch ziemlich belämmert und ich hatte schon dunkle Wolken am Horizont aufziehen sehen: Mit fast 50 Jahren und frisch aus der Probezeit entlassen, malte ich mir keine guten Chancen für einen schnellen guten Neuanfang aus. Allerdings bin ich auch nicht wirklich in ein tiefes Loch gefallen – ich hatte wohl schon Übung im Entgegen- und Hinnehmen von Kündigungen.

Ich habe mich dann sofort um alles Nötige gekümmert: Arbeitssuchendmeldung, Aufpolieren aller Profile in allen möglichen Jobportalen, Überarbeiten meiner Bewerbungsunterlagen und natürlich Bewerbungen schreiben am laufenden Band.
Ich mache es kurz – schon nach 2 Wochen hatte ich einige sehr vielversprechende Rückläufer und ab der ersten Juniwoche dann auch mehrere Vorstellungsgespräche. Ab dem Zeitpunkt begann ich die schlecht bezahlte Urlaubszeit zu genießen, zumal sich bis Mitte Juni herauskristallisierte, dass ich ab dem 01.08.2012 wieder fest in Lohn und Brot stehen würde.

Neuer Job – neues Glück: Nicht ganz so gut bezahlt, dafür wieder in Hamburg und ohne Personalverantwortung. Ich bin jetzt (wieder) „nur“ Projektleiter und fühle mich wohl damit. Es hat auch etwas Gutes, wenn man nicht immer ganz vorne steht!

Übrigens, was ich unbedingt noch los werden muss: Während der ganzen schlimmen Zeit gab es bei mir nicht ein einziges Mal den Gedanken daran, meinen Ärger, Frust oder die schlechte Stimmung zu „ertränken“. Rückfallgefahr war (und ist) gleich Null.

Positiver Nebeneffekt der Ereignisse: Unser Carport ist fast fertig ausgebaut und 4-mal gestrichen, das Gartenhaus hat endlich ein neues Dach und der Garten und besonders der Rasen sind top gepflegt.

Ach ja – 10 Tage Mallorca waren auch noch drin :-)

So kann es doch weitergehen….
Eugenie Faust - 10. Aug, 16:22

Herzlichen Glückwunsch, Herr Kroepel!
Schön, mal wieder etwas von Ihnen zu hören. : )

Kroepel - 13. Aug, 08:36

Danke sehr!

Schön zu hören, dass man nach so langer Zeit noch wahrgenommen wird.

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