Dienstag, 28. Juni 2011

Alkoholerkrankung (I)

"Guten Tag, ich heiße Kroepel und bin Alkoholiker."

Dieser einfache Satz steht am Anfang vieler Besuche von Selbsthilfegruppen (SHG) für Alkoholiker. Bis man diesen Satz unbekümmert, vor an sich wildfremden Menschen herausbekommt, "läuft eine Menge Wasser den Berg hinunter" - wie man so schön sagt.

Ich habe nicht wirklich viele reale Selbsthilfegruppen besucht und alle nicht mehr als zwei oder drei mal. Im Netz gibt es einige SHG's - aber auch da konnte ich nicht lange bleiben.

Ich passe auf keinen Topf. Nicht das mir wirklich etwas fehlen würde, aber es könnte hilfreich sein, Menschen zu kennen, die wissen um was es geht.

Allerdings bin ich selbst nicht sicher, ob ich wirklich weiß, "worum es geht".

Ich bin jetzt ein Jahr trocken und ich konnte mich bisher in keiner Gruppe richtig wiederfinden, weil ich die dort thematisierten Probleme nicht aus eigener Erfahrung kenne. Ich kann da überhaupt nicht richtig mitreden.

Saufdruck! Die Theorie ist mir klar - die praktische Erfahrung blieb mir bis heute erspart.

Ich bin ein sehr rational veranlagter Typ. Mir will sich nicht erschliessen, wie sich ein Glas Bier gegen meinen Willen den Weg über Hand, Arm und Mund in mein Hirn bahnen kann.

Da fallen Sätze wie: "Ich hatte sooo einen Saufdruck - und plötzlich erwischte ich mich dabei, wie ich die Whiskey-Flasche am Hals hatte...."

Kann ich nicht nachvollziehen. Können auch die meisten (alle?) Nicht-Alkoholiker nicht - zumindest die nicht, die ich kenne.

Wie alle(?) Alkoholiker habe ich stets von mir behauptet, dass ich nicht trinken muss, dass ich alles unter Kontrolle habe und ich natürlich jederzeit aufhören könnte zu trinken.

Ich war ein sogenannter Delta-Alkoholiker, d.h. es war für mich notwendig, täglich einen bestimmten Alkoholpegel zu erreichen und möglichst lange zu halten - am besten natürlich ständig. Das (Trink-)Ziel war nie, mich vollständig "abzuschießen" - ganz im Gegenteil! Mir war (und ist) immer wichtig gewesen, dass ich möglichst die Kontrolle über mich und mein Handeln behalte.

Das hat nicht immer funktioniert. Es gab natürlich "Ausreißer" und "Filmrisse". Die wurden im Laufe der Zeit häufiger. Die Menge Alkohol, die nötig war um die notwendige Pegelhöhe zu erreichen, wurde auch immer größer. Das führte dann irgenwann zu einem logistischen Problem.

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